Nach Magenbypass sinken Risiken des metabolischen Syndroms

Der Magenbypass ist ein chirurgischer Eingriff, der bei Patienten mit extremen Übergewicht (Body-Mass-Index über 40 kg/m2) zum Einsatz kommt. Durch den Bypass wird die Fläche, mit der die Nahrung resorbiert wird, so erheblich verkleinert, dass Adipositas Patienten in der Regel in hohem Maß Gewicht verlieren. Durch die Gewichtsreduktion – den Abbau des Fettgewebes – geht auch eine Veränderung des Stoffwechsels einher.

Der veränderte Stoffwechsel wirkt sich positiv auf das metabolische Syndrom aus. Unter dem metabolischen Syndrom versteht man das Zusammenwirken verschiedener Risikofaktoren für koronare Herzerkrankungen: Bluthochdruck, veränderte Blutfettwerte, Insulinresistenz und Fettleibigkeit. Begünstigt wird das metabolische Syndrom durch eine Kombination aus Bewegungsmangel und Überernährung. Menschen mit einem BMI über 40 kg/m2 sind im Hinblick auf das metabolische Syndrom besonders gefährdet. In Deutschland gibt es schätzungsweise 1,2 Millionen Betroffene.

Wenn Adipositas-Patienten nach einer Magenbypass-OP stark an Gewicht verlieren, verändert sich ihr Stoffwechsel und minimiert Risiken des metabolischen Syndroms. Konkret bedeutet das beispielsweise einen niedrigeren Blutdruck und bei Diabetikern verringerte oder gar keine Abhängigkeit mehr von Antidiabetika. Auch wenn Adipositas-Chirurgie Risiken birgt, gilt es die positiven Effekte auf das metabolische Syndrom bei der Entscheidung für eine Magenbypass-OP zu berücksichtigen. Bei dem Absaugen von Fett (Liposuktion) ist der positive Effekt nicht beobachtet worden.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Prof. Hellmut Mehnert
20. April 2011

Fragen Sie hier unverbindlich an:

* Pflichtfelder